am 17.06.2018
Carla Hahn gewinnt im National Trikot die Gesamtwertung beim TIJV
Nach der langen Fahrt in das beschauliche Savigny lès Beaunes in Burgund nahe Dijon gelegene Örtchen, besichtigten die jungen, vom Nationaltrainer nominierten Athleten mit dem Techniktrainer die Crosscountry-Strecke.
Die Strecke war geprägt durch lange steile Anstiege, wenigen Sprüngen, einem langen, groben Steinfeld und sehr schönen flüssig zu fahrenden Kurven. Samstags ging es morgens mit dem Crosscountry los. Hier hatte sich Hahn die meisten Chancen ausgerechnet. Es war ein großes Starterfeld, Jungen und Mädchen waren gemischt aufgestellt.
Als der Start erfolgte fuhren einige Fahrer so vor sie, dass sie nicht weiter vorankam. Sie verließ den Startloop mit den letzten. Jetzt ging es darum wieder aufzuholen, sie kam auch gut voran und hatte sich nach zwei langen steilen Anstiegen Auf die zweite Position der Mädchen vorkämpfen können. Aber die Sindelsdorferin hatte heute mehr vor.
Bei der Aufholjagd auf die vor ihr liegende Mannschaftskameradin fuhr ein Junge aber so unglücklich in ihr Schaltwerk, dass dieses so stark verbogen war, dass Hahn nicht mehr in die leichten Gänge schalten konnte. Jetzt musste sie fast alle Anstiege hochschieben und verlor Platz um Platz. Sie kam sehr frustriert als 5. ins Ziel.
Am Nachmittag stand der Trial an. Hier mussten in 4 Sektionen jeweils 5 bis 6 Übungen mit unterschiedlichem Schwierigkeitsgrad bewältigt werden. Man durfte maximal 4 mal den Fuß absetzen. Die deutsche Mannschaft hat sehr schnell bemerkt, dass es hier nicht nur um die Fahrradbeherrschung ging, sondern auch durch geschickte Taktik möglichst viele Punkte zu sammeln. Das gelang, der für den TSV Benediktbeuern-Bichl startende, Hahn sehr gut, so dass sie Rang 3 erreichte.
Am Sonntag stand dann der Downhill an. Die Strecke war sehr schnell mit vielen Anliegern und einigen Sprüngen. Beim zweiten Trainingslauf wurde dann auch ein Double der TSVlerin zum Verhängnis, sie war etwas zu langsam und kam nicht über die Gap (Lücke) und stürzte dort.
Mit sehr viel Respekt aber zum Glück mit großem Selbstbewusstsein ging Hahn anschließend ins Rennen. Sie kam auch einigermaßen über den Double, der ziemlich am Anfang der Strecke war und ließ es dann so richtig krachen. Sie fuhr in beiden Durchgängen jeweils Bestzeit der Mädchen und war damit Siegerin im Downhill.
Die deutschen Jungen fuhren nur ca. 4 Sekunden schneller, bei einer Laufzeit knapp unter zwei Minute. Bei der Punktwertung für das Gesamtergebnis werden die Mädchen nach Zeit bei den Jungs eingeordnet.
Hier konnte sich Carla Hahn den 1. Platz in der Gesamtwertung des Wochenendes sichern.
Markus Hahn
Das sagt die Presse dazu:
Pressebericht im Merkur vom 22.6.2018Erfolgreicher internationaler Auftritt von Mountainbikerin Carla Hahn: Beim Wettbewerb in Dijon (Frankreich) holte die Sindelsdorferin den Gesamtsieg.
Sindelsdorf – Nur wenige Tage vor dem 13. Geburtstag machte sich Carla Hahn selbst das schönste Geschenk: Die Sindelsdorferin gewann beim TIJV-Wettbewerb (Trophée Interregional de Jeunes de Velo tout terrain) im französischen Dijon die Gesamtwertung bei den Mädchen. Dabei bewies die Mountainbikerin vom TSV Benediktbeuern-Bichl ihr Können in den Disziplinen „Cross Country“, „Trial“ und „Downhill“. Hahn war eines von drei deutschen Mädchen, die vom Nachwuchs-Nationaltrainer Thomas Freienstein für den Frankreich-Trip nominiert worden waren. Bei dem Wettbewerb zeigte die gebürtige Weilheimerin obendrein, dass sie sich auch von Rückschlägen nicht aus dem Konzept bringen lässt.
Im Cross-Country-Rennen auf einem mit langen steilen Anstiegen, nur wenigen Sprüngen, aber einem langen, groben Steinfeld durchsetzten Kurs wurde Hahn am Start regelrecht ausgebremst. Sie verließ den Startbereich im hinteren Teil des Feldes, in dem Buben und Mädchen gemeinsam fuhren. In der Folge kämpfte sich die Sindelsdorferin auf die zweite Position bei den Mädchen vor. Beim Versuch, die vor ihr liegende Mannschaftskameradin einzuholen, fuhr ihr ein anderer Teilnehmer unglücklich ins Schaltwerk. Dieses wurde dabei so verbogen, dass Hahn nicht mehr in die leichten Gänge schalten konnte. Fast alle Anstiege musste sie hochschieben, verlor dabei mehrere Plätze und kam als Fünfte im Ziel an. Beim Trial-Wettbewerb am Nachmittag zeigten alle deutschen Fahrerinnen nicht nur Fahrradbeherrschung, sondern auch taktisches Geschick, was die Verteilung der Strafpunkte betraf. Hahn erreichte so den dritten Rang.
Tags darauf stand noch das Downhill-Rennen an. Im zweiten Trainingslauf wurde Hahn ein so genannter Double zum Verhängnis: Sie war etwas zu langsam und stürzte in die Lücke. Das Missgeschick hielt Hahn nicht davon ab, es in den zwei Wertungsläufen „richtig krachen zu lassen“, so eine Mitteilung. In den Läufen fuhr sie jeweils die beste Zeit aller Mädchen und holte sich damit den Gesamtsieg. Bei einer Laufzeit von knapp unter zwei Minuten war Hahn auch nur rund vier Sekunden langsamer als die deutschen Burschen.