am 17.06.2018
Am Sonntag den 17. Juni stand ein für mich ein sehr großes Rennen an: Ich startete erstmals bei der Deutschen Meisterschaft im Marathon. Und das auf der Ultrastrecke in Kirchzarten mit 113km und 3000hm. Allein auf dieser Strecke sind über 1000 Teilnehmer gemeldet. Auf allen Strecken zusammen sind es ca. 5000. Diese Zahlen beschreiben schon einmal grob die Dimension der Veranstaltung. Ich hatte mir kein wirkliches Ziel gesetzt, außer gut durchzukommen. Die Konkurrenz war natürlich gewaltig. Alles was in Deutschland Rang und Namen hat war da, dazu viele XCO-Fahrer die sonst in den Weltcups unterwegs waren. Als Lizenzfahrer wurde ich sogar namentlich aufgerufen, bei einem Marathon habe ich das auch noch nicht erlebt. Dazu waren auf der gesamten Strecke unfassbar viele Zuschauer. Die Strecke selber kam mir nicht unbedingt entgegen. Außer dem ersten Berg mit 700hm am Stück waren keine längeren steilen Anstiege zu fahren. Auch die Abfahrten verliefen fast ausschließlich auf Forstwegen.
Ich startete relativ schnell, mit dem Wissen, dass es nach dem ersten Berg eine gute Gruppe braucht für die eher flachen Zwischenpassagen. So fuhr ich auch recht zügig den ersten Berg hoch und kam dann auch wie erhofft in eine schnelle Gruppe. Das Problem war nur, dass die Gruppe wahnsinnig groß war und so immer wieder Lücken aufgingen, die dann wieder zugefahren werden mussten. Das ging eine ganze Weile so dahin, bis ich dann in einem steileren 100hm-Anstieg die mittlerweile versprengte Gruppe ziehen ließ, damit ich nicht nach der Hälfte des Rennes schon völlig erledigt bin. So fuhr ich dann ein gutes Stück allein weiter, aber es tauchten immer wieder Fahrer auf und bildeten neue Gruppen.
Die Strecke verlief oft durch kleine Ortschaften, wo viele Zuschauer standen, manchmal auch mit einem eigenen Sprecher, was immer wieder motivierend war. Highlight ist die Alpe del Fidelbruck, wo an einem 80hm Anstieg mehr als 100 Zuschauer standen, ausgerüstet mit allem was Lärm macht, von voll aufgedrehten Boxen bis hin zu lauten Trommeln war alles dabei. Es gab sogar eine Liveschaltung in das Sportstadion nach Kirchzarten. Das war auf jeden Fall Tour de France Feeling pur und war echt supergeil. Nachdem sich der Lärmpegel etwas beruhigt hatte, wurde die Strecke noch ganz schön lang und ich war froh, als es endlich in die Schlussabfahrt ging und ich nach 5h die Ziellinie als 57. in der Wertung zur Deutschen Meisterschaft passierte.
Günter hatte sich die 80km und 2200hm lange Marathonstrecke ausgesucht. Aus Startblock 39(!) fuhr er noch viele Plätze nach vorne und erreichte das Ziel als 143. seiner Klasse in 4h25min.
Dieser Event war super organisiert mit einer Bombenstimmung an der Strecke, einzig - der hohe Anteil an Forstwegen - macht aus einem supertollen Event einen super Event.
Paul Duckeck