am 14.08.2017
Vom 14.8.-18.8. fanden in Graz die Europäischen MTB Meisterschaften fürJugendliche von 12-16 Jahren statt.
Am Start sind gemischte Teams von jeweils 2 Jungs und einem Mädel, die an 5 Tagen verschiedene Wettbewerbe entweder im Team oder auch einzeln absolvieren müssen. Für Benediktbeuern-Bichl waren Andrea Kravanja und Jakob Duckeck im bayrischen Kaderteam U15 mit Benjamin Krüger am Start, außerdem noch Teresa Scheer im Team U17 Bayern 3 mit Magnus Vogel und Simon Weh.Am Montag ging es los mit dem Team Sprint, dabei fuhren die Teams jeweilsgemeinsam eine anspruchsvolle Strecke von ca 5 min duch Wiesen- und Waldgelände, alle 30 s ging das nächste Team auf die Strecke. Andrea, Jakob und Bene waren gleich als erstes der insgesamt 62 U15 Teams - darunter einigen Nationalmannschaften - dran und sie setzten die Anweisungen der Bayerntrainer hervorragend um. Andrea konnte an den schnellen Abschnitten immer wieder den Windschatten von Bene oder Jakob nutzen und so reichte es am Ende zu einem super 7. Platz mit nur 15 s Rückstand auf die Sieger, alle drei strahlten nach diesem Auftakt übers ganze Gesicht. In der U17 war die internationale Konkurrenz noch stärker, Teresa's Team erreichte einen respektablen 62. Platz bei 78 gestarteten Teams.
Dienstag ging es in brütender Mittagshitze weiter mit der Teamstaffel und einem Massenstart des jeweils ersten Teamfahrers. Auch dieses Mal war die 10 minütige Runde durch Wald und Wiesen anspruchsvoll. Die Taktik unseres U15 Teams war, dass Bene und Jakob zuerst fuhren, um möglichst weit nach vorne zu kommen, und Andrea sollte versuchen den Platz so gut es geht zu verteidigen. Jakob schaffte es bis Platz 5 vorzufahren, aber es war klar, dass das nicht zu halten war, weil einige Teams einen Jungen am Ende aufgestellt hatten. Andrea schlug sich tapfer, am Ende reichte es nach ca 30 min zu Platz 13 mit nur 50 s Rückstand auf das schnellste Team. Teresa's U17 Team wählte dieselbe Taktik, auch hier starteten zuerst Simon und Magnus. Sie hatten einen schweren Stand gegen die sehr starken Nationalteams in der U17 und erreichten Platz 67.
Mittwoch war der längste Tag mit den Technikwettbewerben, bei denen 8 Stationen mit jeweils 3 Übungen zu bewältigen waren, gefolgt von einem Cross-Country Rennen. Andrea ging als allererste in den Parcours, sie machte die Übungen sehr gut und erreichte 16 von 24 Punkten. Jakob schlug sich auch wacker, er holte trotz böigem Wind 19 Punkte, bei Teresa wurden es 14 Punkte. Das folgende Cross Country Rennen wurde anhand der Fehlerpunkte in der Technik aufgestellt, pro Fehler gab es 15 s Zeitrückstand in der U15 und sogar 20 s in der U17. Andrea startete mit 2 min Rückstand als 27., sie kämpfte sich im Rennen auf den 19. Platz nach vorne. Jakob hatte 1min 15 s Rückstand und fuhr vom 53. Startplatz trotz eines heftigen Wolkenbruchs noch auf Platz 25 nach vorne. Teresa startete als 61. mit 3 min Rückstand, den Platz konnte sie fast halten und finishte trotz technischem Defekt als 62.
Donnerstag folgte das Marathonrennen: Nach kurzer Einrollphase auf der Straße ging es in den langen, steilen und holprigen Anstieg über 450 hm. Jakob hatte sich für den Marathon viel vorgenommen, er kam gut in den Anstieg und konnte sich weit nach vorne kämpfen. Auf der flowigen Abfahrt überholten ihn zwar drei Fahrer, die stürzten dann aber und Jakob kam wieder vorbei. Am Ende wurde er als bester Deutscher mit dem 22. Platz belohnt, ein starkes Ergebnis für Jakob. Andrea kämpfte sich ebenfalls souverän den Anstieg herauf und erreichte einen guten 25. Platz. Teresa wurde leider am Start in einen Sturz verwickelt, dabei verbog sich ihr Schaltauge. Sie konnte noch bis zum Anstieg fahren, dann verklemmte sich aber die Kette, die sie auch nicht mehr freibekam. So konnte sie noch nicht mal mehr richtig schieben und musste ihr Rad ein gutes Stück den Anstieg hochtragen, bis sich der Besenfahrer erbarmte und die Kette entfernte. In der Tech Zone wurde dann das Rad notdürftig wieder hergerichtet und Teresa konnte die Abfahrt hinunterfahren. Hut ab vor dieser Plackerei, die war aber wichtig, denn damit wurde sie noch gewertet.
Die EM wurde am letzten Tag mit dem finalen Cross-Country Rennen abgeschlossen. Schon in der Früh wurde es sehr heiß und alle Fahrer hatten nach 5 Renntagen zu kämpfen. Andrea startete zuerst und kam als 29. von 62 ins Ziel, dort stellte sie fest, dass ihr Rahmen an der hinteren Sitzstrebe gerbrochen war, wie das genau passiert war, ließ sich nicht mehr feststellen. Jakob wurde in seinem Rennen 31. von 118, er sagte, dass er doch etwas müde Beine vom Marathon hatte. In der ersten Runde wurde er von einem italienischen Fahrer weggedrückt, da dieser noch eine 2. Fahrer absichtlich behindert hatte, wurde erfolgreich Protest eingelegt, dies führte zur Disqualifikation des Italieners. Teresa hatte eine längere Strecke, als die U15. Bei mittlerweile mörderischer Hitze kämpfte sie sich durchs Rennen, aufgrund der 80 % Regel wurde sie nach 2 von 3 Runden aus dem Rennen genommen und wurde 61. von 73.Bei den Gesamtplatzierungen erreichte Andrea Platz 19 von 65, Jakob Platz 24 von 121 und Teresa Platz 62 von 80 Fahrern. Bei den Teamwertungen kamen Andrea, Jakob und Bene auf Platz 12 von 62 Teams und Teresa mit Magnus und Simon auf Platz 49 von 78. Am Abend genossen alle Kinder noch die After Race Party, bevor es Samstag wieder nach Hause ging. Es war eine tolle Veranstaltung mit super Ergebnissen der Kinder. Ein besonderer Dank gebührt den Bayern Trainern Robert Rittger, Robert Gorgos und Wolfgang Kiesel, die alles super organisiert haben und die Kinder toll unterstützt haben.
Ines Krämer
Teresas Bericht zur EM in Graz
Dieses Jahr hatte ich wieder die tolle Chance an der Jugend Europameisterschaft in Graz teilzunehmen.
Diesmal startete ich im Bayern Team 3 mit Magnus Vogel und Simon Weh. Wir reisten bereits am Freitag an um den Technikparcour zu üben und die Strecken zu besichtigen, welche sich bis auf die Team Time Trail und die Team Relay Strecke zum letzten Jahr nicht viel verändert hatten.
Am Montag fand das erste Rennen, der Team Time Trail statt. Die Platzierung draus war für die Startaufstellung der Staffel am nächsten Tag.
Die Strecke war 2km, was für einen Sprint relativ lang ist. Es ging über eine Wiese und durch einen kurzen Waldabschnitt. An erster Stelle fuhr bei uns Simon, damit ich bei ihm im Windschatten fahren konnte, dann ich und zum Schluss Magnus der mich das ganze Rennen über anfeuerte.
Wir belegten den 62. Platz von 78 in dem extrem starken U17 Feld, was ganz passabel war als jüngerer Jahrgang in der U17.
Am Dienstag fand die Team Relay statt. Der Anfang und das Ende waren identisch zur Strecke am Vortag, jedoch waren dazwischen noch einige Anstiege und Abfahrten.
Zuerst startete Magnus, dann Simon und aus taktischen Gründen zum Schluss ich. Hier verloren wir leider noch ein paar Plätze, da ich in einer Kurve wegrutschte und landeten auf dem 67. Platz.
Am Mittwoch fand der XCO Combined statt. Am Vormittag musste man einen Technikparcour bewältigen, welcher im Vergleich zum Vorjahr deutlich schwieriger war. Man musste durch enge Flaschenkreise und über schmale Paletten fahren, über Holzbalken springen, in Reifen hüpfen und noch einiges mehr. Anhand der Fehler erfolgte die Startaufstellung für das Rennen am Nachmittag und pro Fehler gab es 20 Sekunden Zeitstrafe. Beim Rennen musste man zweimal die XCO-Strecke fahren. Da es während des Technikparcours angefangen hatte zu regnen und nicht mehr aufgehört hatte wurde die Strecke sehr rutschig und ich stürzte in der zweiten Runde bei einer technisch schwierigen Passage. Dabei brach mir der Bremshebel ab und ich musste bergab schieben, was bei der schmierigen Strecke gar nicht so leicht war und wobei ich leider noch ein paar Plätze verlor. Schließlich war es der 62. Platz für mich.
Am Donnerstag beim Marathon hatte ich noch mehr Pech und wurde gleich kurz nach dem Start in einen Massensturz verwickelt, da ich nicht mehr ausweichen konnte. Dabei wurde mein Schaltauge so verbogen, dass ich nicht mal mehr schieben konnte und mein Bike 50 Minuten bis zur Technikzone tragen musste, wo alles wieder so gerichtet wurde, dass ich noch ins Ziel fahren konnte. Da mir klar war, dass ich sowieso keine Plätze mehr gutmachen konnte ging ich in der Abfahrt kein unnötiges Risiko mehr ein zu Stürzen und kam total abgekämpft nach 1h25min ins Ziel.
Am Freitag fand das letzte Rennen statt. Hier mussten wir 3 Runden der XCO-Strecke fahren. Die Strecke war wieder einigermaßen abgetrocknet, sodass die Trails gut fahrbar waren.
Allerdings hatte es 34°C was einem im Rennen noch mehr zu schaffen machte. Diesmal kam ich ohne Sturz und Defekt durch, worüber ich sehr froh war.
Am Ende war es Platz 61 für mich. Insgesamt belegte ich den 62. Platz von 80. Mädchen, womit ich allerdings nicht wirklich zufrieden bin, da ohne die Defekte deutlich mehr drinnen gewesen wäre.
Mit meinem Team kam ich auf Platz 49 von 78.Insgesamt war es wieder eine wirklich unvergesslich tolle Woche mit den Leuten, die dabei waren.
Ich möchte mich bei allen bedanken, die uns so gut unterstützt haben. Ohne sie wäre das alles so nicht möglich gewesen.
Teresa Scheer