ein Bereich des Skiclub Benediktbeuern-Bichl

Alpentour-Landeck-2017

MTB Alpentour von Landeck aus

am 29.07.2017



Auch dieses Jahr starteten wir in der ersten Ferienwoche wieder eine Mehrtagestour durch die Alpen.

Wir - das waren Teresa, Andrea, Schorschi, Vincent, Maxi, Jakob, Stefan, Günter, Christoph, Peter, Ludwig und Ich. Dieses Jahr hatten wir eine Rundtour von Landeck über sechs Tage geplant.

Der erste Tag führte uns von Landeck bis zur oberhalb von Ischgl gelegenen Bodenalpe. Für diesen Tag begleiteten uns noch Achim, Schorsch und Martin, wobei Schorsch und Martin das Gepäck zur Bodenalpe fuhren und dort eine kurze Tour machten.

Es ging los mit einem gut fahrbaren Anstieg über 500hm. Dabei machten sich bei einigen noch die schweren Beine von verschiedenen Rennen am Vortag bemerkbar. Aber das Wetter spielte wie die gesamte Woche gut mit und auch nach dem Anstieg gab es einen ersten netten Trail nach unten. Dort mussten wir dann auf der Asphaltstraße noch bis Ischgl kurbeln.

Im Preis unserer Pension war auch eine Liftkarte enthalten, welche wir auch gleich nutzten, um noch ein paar Varianten zu fahren. So sparten wir uns einen Großteil der Höhenmeter, welche wir ansonsten bis zur 1800m Bodenalpe hätten hochkurbeln müssen und ersetzten sie durch eine nette Trailabfahrt über einige Northshoreeinlagen.

Leider blieben wir nicht ganz sturzfrei. Jakob stieg bei einem extrem steilen Stich unglücklich ab und landete auf meinem Fahrrad, Vincent hatte einen kontrollierten Abgang und ich konnte einen Abflug in die Botanik auch gerade so vermeiden. Wir kamen aber alle wohl behalten an und konnten abends aus dem Fenster noch ein unfassbar starkes Gewitter beobachten. 

Tag zwei war dann gleich der längste Tag und brachte einige Überraschungen. Die Strecke hatte rund 2000hm von der Bodenalpe bis zum Ofenpass. Von der Bodenalpe stand bereits das erste Highlight mit dem Übergang über den Fimberpass auf über 2600m an. Dieser wollte aber hart erarbeitet werden.

Die ersten 400hm waren es ein noch gut fahrbarer Forstweg, die restlichen 400 musste man schieben. Leider war es oben etwas ungemütlich und wir fuhren rasch weiter. Die Abfahrt war aufgrund des Gewitters am Tag vorher ziemlich schmierig und machte den Trail dadurch sehr anspruchsvoll.

In diesem Teil hatten wir leider auch zwei Stürze. Andrea rutschte bereits im Anfangsteil blöd weg und Christoph untersuchte im unteren Teil das Bachbett nochmal genauer. Beide konnten aber nach kurzer Pause weiterfahren. Durch Gewitter in den vergangenen Tagen kreuzte der Weg auch immer wieder Abgänge von Muren, wo immer wieder der ganze Weg einfach weggespült war. Durch die heftigen Unwetter wurden teilweise ganze Brücken weggerissen. Da wir dann leider den Fluss irgendwann queren mussten, blieb uns nichts anderes übrig als zu Fuß durchzuwaten. Es gab auch ein paar sehr schön zu fahrende Abschnitte, wie zum Beispiel über einige sehr hohen Hängebrücken und einige andere Trails und Forstwege.

Wir erreichten den Talort Scuol gegen Mittag. Hier tauschten Günter und Stefan dann den Gepäcktransport und Günter fuhr mit dem Auto weiter bis zum Ofenpass. Ursprünglich wollten wir über das Val S-Charl und über den Pass Costainas fahren, was aber aufgrund der Gewitter nicht möglich war, da auch hier einige Straßenabschnitte von Muren weggerissen wurden.

So mussten wir das Inntal hinauffahren bis nach Zernez. Dies war aber sehr mühsam, da immer wieder lange Anstiege in der Sonne warteten. Irgendwann erreichten wir dann Zernez. Dort wartete dann auch schon Günter und schüttelte in 2 Fuhren die sechs Kids nach oben zum Ofenpass. Peter, Christoph, Stefan und Ich fuhren die 800hm noch hinauf und erreichten dann die Pension am Ofenpass nach zweistündiger Auffahrt. 

Am dritten Tag war ich dann dran mit dem Gepäcktransport und fuhr die kurze Strecke vom Ofenpass nach Livigno. Dort wechselte ich aufs Bike und fuhr den anderen dann wieder entgegen, so dass wir auf einem Pass oberhalb von Livigno zusammentrafen.

Die anderen hatten rund 1000hm vor sich und fuhren über einen netten Singleltrail kurz runter vom Ofenpass. Nach einem Bergaufstück gab es erneut eine sehr schöne Abfahrt.

Die Strecke führte durch den Schweizer Nationalpark wieder bei bestem Wetter. Das sorgte auch für ein erstklassiges Panorama.

Die Gruppe erreichte dann den türkisblauen Lago San Giacomo. Von dort ging es nochmal 500hm hinauf zum Passo Trela. Hier gab es wieder einen richtig schön zu fahrenden Singletrail bergab.

Von dort ging es nochmal kurz bergauf, wo ich dann wartete. Dort gab es dann verschiedene Möglichkeiten: Während der Großteil der Gruppe durch den Downhillpark nach Livigno fuhr, nahmen Vincent, Maxi und Ich noch ein paar Höhenmeter mit und fanden einen super schönen Trail am Hang entlang.

Ein gut zu fahrender Weg mit erstklassigen Panorama auf Livigno. Nach einem kurzen Forstweganstieg ging es dann nochmal einen schön zu fahrenden Trail bergab bis nach Livigno.

Ab Tag 4 stießen dann Ludwig und Anja zu uns. Anja übernahm den Gepäcktransport, was für uns eine große Erleichterung war. Es folgte eine sehr schwere Etappe mit 1800hm bis zum Stilfserjoch.

Los ging es mit einem Anstieg zum Alpisellapass über 500hm, welcher phasenweise doch recht steil war. Bergab gab es noch einen netten Singletrail, der super flowig nach unten führte. Nach Passieren des malerischen Lago San Giacomo ging es lange bergauf bis auf über 2700m. Zunächst ein gut fahrbarer Forstweg, dann ein Trail, welcher bergauf an manchen Stellen sehr fordernd war. Nach dem Trail ging es noch einmal 300hm hinauf über schöne Almwiesen in einer sehr moderaten Steigung.

Nach einer mühsamen Querung durch einen Geröllhang kam ein letzter Stich, bis wir endlich oben waren. Hier startete dann ein super zu fahrender Singletrail runter bis zum Umbrailpass. Der Weg machte richtig Spaß. Dies war auch der einzige Abschnitt auf der ganzen Tour wo wir ein paar Regentropfen abbekommen haben. Es folgten noch einmal 200 mühsame Höhenmeter hinauf zum Stilfserjoch und unserer Übernachtung für heute, der Tibethütte.

Ich hatte im Internet von einem Trail von der Tibethütte gelesen und wollte das noch allein genauer erkunden. Der sogenannte Tibettrail führt über 600hm bergab über endlose Gesteinswüsten am Fuße des Ortlers.

Auf jeden Fall eine sehr imposante Strecke. Der Trail selber war gespickt mit Spitzkehren, welche teilweise nur mit Umsetzten machbar waren. Zudem war der Weg sehr rutschig durch die lockeren Steine. Dennoch machte es unfassbar viel Spaß.

Nachteil war, dass ich dann nochmal 600hm der Passstraße hochfahren musste. Dies war auch ganz abwechslungsreich, da die Straße doch ein sehr spektakuläres Bauwerk ist und ich unterwegs noch einige Rennradler ärgern konnte, die die 1800hm von Prad hochfuhren. Es war auf jeden Fall ein lohnenswerter Abstecher!

Tag fünf hatte dann mit 1200hm nach Nauders wieder etwas weniger hm, dafür fuhren wir viel bergab. Los ging es mit einem brutal steilen Anstieg über knapp 100hm, welcher so kurz nach dem Frühstück und mit kalten Beinen die meisten zum Schieben zwang.

Dann folgte jedoch das Highlight der Alpentour mit dem Goldseetrail. Dieser zog sich endlos am Hang entlang bis zur Furkelhütte und man hatte einen permanenten Ausblick zum Ortler, was absolut gigantisch war. Der Weg selber macht gerade am Anfang sehr viel Laune, da es kaum schwierig war, dafür immer leicht abschüssig.

Später kamen dann noch einige Stellen wo es schwieriger wurde und man auch mal absteigen musste. Maxi stürzte an einer schwierigeren Stelle, schüttelte sich kurz und fuhr/schob dann weiter. Als Andenken gab es ein paar Schürfwunden. Im letzten Abschnitt des Trails wurde nochmal die Fahrtechnik gefordert, da es über viele Stufen und Wurzeln nach unten ging.

Nach der Furkelhütte folgten erstmal wieder 200hm bergauf, wieder verziert mit einigen steilen Rampen. Der Weg ging dann die ganze Zeit hoch und runter dahin, alles auf Trails. Das machte einfach super viel Spaß.

Dann folgte eine steile Abfahrt runter bis nach Glurns. Dort war es dann ganz schön warm und wir mussten wieder bergauf auf dem Radweg bis zum Reschenpass. Für einen Radweg, den auch Leute mit den Cityrädern fahren, war der Weg ganz schön steil.

Das kombiniert mit der Sonne und dem aufgeheizten Asphalt wurde Teresa zum Verhängnis. Sie hyperventilierte und musste sich erst einmal ausruhen.

Da es nicht besser wurde, war dann doch ein Krankenwagen nötig.

Auf dem Weg verbesserte sich der Zustand schon und sie konnte bereits am Nachmittag von Anja abgeholt werden. Der Rest kurbelte gemütlich zum Reschensee hinauf und rollte gemütlich bis nach Nauders hinunter.

Für den letzten Tag zurück nach Landeck hatten sich nochmal 1000hm angekündigt. Teresa war wieder fit und konnte wieder mitfahren. Nach den ersten 20km auf der Straße ging es länger hinauf zu den Tscheyer Wiesen. Hier erstreckte sich eine riesige Wiese mit sehr vielen Scheunen und Hütten. Nach der Forstwegabfahrt folgten noch einige Kilometer das Inntal bergab auf dem Radweg bis nach Landeck. Unterwegs machten wir noch an einem Park eine gemütliche Rast. Günter musste noch das Auto aus Livigno holen und fuhr in die entgegen gesetzte Richtung wieder bergab nach Glurns und dann ins Münstertal. Dort ging es auf den 2300m hohen Döss Radond, um dann durch das Val Mora zu fahren, einem super idyllischen Tal im Nationalpark. Über den bereits gefahrenen Alpisellapass erreichte er Livigno.

Zusammengefasst hat alles super funktioniert, wir hatten wahnsinniges Glück mit dem Wetter, das hätte die Tage nicht besser sein können. Dazu eine super Truppe und wie ich finde eine richtig gute Strecke mit sehr vielen Höhepunkten. Bis auf den ein oder anderen Platten und einem lockeren Tretlager gab es auch keine Defekte, die unser Chefmechaniker Christoph nicht hätte lösen können.

Ein großes Danke geht auch an Anja, die mit dem Gepäcktransport vieles erleichtert hat und uns allen eine tolle Tour ermöglichte.