am 27.09.2015
Am Sonntag den 27. stand im Niederbayrischen Tittling die bayerische Meisterschaft im Marathon an. Da ich am Vortag in Oberstdorf beim Feneberg am Start gewesen war, verzichtete ich auf einen Start und wollte Peter und Jakob so gut es ging unterstützen. Alle Rennen starteten und endeten in einem Museumsdorf ähnlich der Glentleiten, mit den "normalen" Besuchern des Museumsdorfes waren natürlich auch mehr Zuschauer dabei, doch dazu später mehr. Die Marathonstrecke der U13 verlief abwechslunsgreich durch den Wald über Forstwege und Trails über 15km und 300hm.
Das hört sich jetzt nicht so viel an, aber ein Marathon ist im Vergleich zu den sonstigen Cross-Country Rennen dennoch ein ungewohntes Format für Jakob. Jakob konnte dieses Jahr in der Bayernliga schon einige Erfolge feiern, weshalb wir auch recht zuversichtlich waren, dass es auch heute gut laufen würde. Erstes Problem war dann, dass U17, U15 und U13 gemeinsam starteten und Jakob sich nach dem Startloop erst an den langsamen U15 und U17 Fahrern vorbeischlängeln musste. Wie in den anderen Bayernligarennen setzte sich Benjamin Krüger gleich von Anfang an ab. Nicht weit dahinter kam jedoch Jakob am Hinterrad von seinem Dauerkonkurrenten Ben Rech in den Hauptanstieg.
Dort setzte er kurz vor dem höchsten Punkt zur Tempoverschärfung an und konnte sofort eine Lücke aufreißen. Diese Lücke blieb in der Abfahrt immer gleich groß und Jakob sicherte sich mit einer Minute Rückstand auf Benjamin Krüger den Titel des bayrischen Vizemeisters in einer Zeit von 33min. Belohnt wurde das mit einem ordentlichen Preisgeld von 25€ sowie einem netten geschnitzten Pokal aus Holz. Die Auswertung ergab zudem einen Schnitt von 29km/h, was für einen U13 Fahrer extrem stark ist.
In der U15 bahnte sich ein spannendes Rennen über 30km und 550hm an. Maxi Hundegger lag bis 4km vor dem Ziel auf Goldkurs bis er eine schlecht ausgeschilderte Abzweigung zu spät sah, stürzte und das Verfolgertrio vorbeizog. Somit wurde er leider nur vierter, was natürlich nach Maxi's toller Leistung extrem bitter war.
In der U19 hatte sich Peter einen Platz unter den ersten zehn vorgenommen und hatte daher sein Training in den letzten Wochen stark auf dieses Rennen ausgerichtet. Zuversichtlich ging er daher auf die 55km und 1300hm lange Strecke. Der Start war erwartet schnell und Peter hatte zunächst Probleme der Führungsgruppe zu folgen. Aber je länger das Rennen wurde, umso besser kam er mit dem Tempo zurecht und aus der zehn-köpfigen Gruppe fielen immer wieder Fahrer raus, bis nur noch sechs Fahrer übrig waren. Leider kam dann die rennentscheidende Stelle für Peter: In einem extrem anspruchsvollen Trail mit einem riesigen Absatz, wo es mehrere Stürze gab und Peter gerade so bewältigen konnte, fuhr er sich leider einen Platten am Vorderrad. Die nächste Techzone war noch weit weg und einen Schlauch hatte er leider auch nicht dabei. Irgendwann reichte ihm ein anderer Fahrer einen und er konnte das Rennen weit abgeschlagen wieder aufnehmen. Damit war das Rennen dann natürlich gelaufen, Peter fuhr das Rennen dennoch ordnungsgemäß zu Ende. Es ist natürlich extrem ärgerlich, wenn man sich wochenlang auf ein Rennen vorbereitet und es zerplatzt dann aufgrund eines technischen Defektes.
Die Organisation des Rennens war diskussionswürdig, da die Beschilderung sehr spärlich war. Ich hatte mich beispielsweise an der letzten Feed-/Techzone postiert, wo alle Strecken entlang kamen. Hier gab es Fahrer, die völlig frustriert zum dritten Mal hier entlang fuhren, weil sie irgendwo einen Abzweig falsch erwischten. Auch das Rennen der Herren über 75km wurde durch die mangelhafte Beschilderung beeinflusst, was bei einem Rennen, bei dem es um die Bayrische Meisterschaft geht, einen faden Beigeschmack hinterließ. Außerdem war die Strecke teilweise nicht adäquat gesichert, zum Beispiel wurde eine zu überquerende Straße nicht für alle Fahrer ordnungsgemäß abgesichert und auf dem Zielloop im Museumsdorf befanden sich regelmäßig irgendwelche Fußgänger (hier engagierte sich Günter kurzfristig als Streckenposten). Dass die Siegerehrung dann noch stundenlang andauerte, passte irgendwie in die Organisation. Aber definitiv überwiegt die Freude über die abgelieferte Leistung, die eindeutig zeigt, dass wir bayernweit an der Spitze mitmischen können und wir ab sofort den bayrischen Marathon-Vizemeister der U13 in unseren Reihen haben.
Paul Duckeck